36. GENERALI MÜNCHEN MARATHON 2022
Kenianer Philimon Kipchumba und Agnes Keino brechen Streckenrekorde in München:
Mit zwei starken Streckenrekorden hat sich der GENERALI MÜNCHEN MARATHON als internationales Eliterennen zurückgemeldet. Der kenianische Debütant Philimon Kipchumba lief nach 2:07:28 Stunden als Sieger ins Ziel im Olympiastadion. Hinter dem 23-Jährigen folgten Mengistu Zelalem (Äthiopien) und Berhane Tesfaye (Eritrea), die mit Zeiten von 2:07:56 beziehungsweise 2:08:10 ebenfalls noch deutlich unter dem bisherigen Streckenrekord von 2:09:46 blieben. Als Vierter lief Sebastian Hendel (LG Braunschweig) ein starkes Marathon-Debüt mit 2:10:37.
Auch die schnellste Frau kam aus Kenia: Agnes Keino triumphierte in 2:23:26, unterbot damit den bisherigen Kursrekord um fast neun Minuten und stellte eine persönliche Bestzeit auf. Die 34-Jährige siegte vor der Marathon-Weltmeisterin von 2015, Mare Dibaba (Äthiopien), die nach 2:24:12 im Ziel war. Platz drei belegte die Marokkanerin Souad Kambouchia in 2:27:35. Auch in der Breite der Spitze überzeugte das Frauen-Elitefeld: Gleich sieben Läuferinnen unterboten den Kursrekord von 2:32:11. Als Achte war die Debütantin Lisa Fuchs (LG Passau) in 2:37:19 die beste deutsche Läuferin.
Rahmenwettbewerbe hinzugerechnet, hatten für die 36. Auflage des GENERALI MÜNCHEN MARATHON rund 18.322 Athleten gemeldet. 4.334 von ihnen waren Marathonläufer. Der GENERALI MÜNCHEN MARATHON ist ein Elite Label Road Race des internationalen Leichtathletik-Verbandes World Athletics. Den Startschuss für den Marathon gab im Münchner Olympiastadion Frank Shorter. Der US-Marathon-Olympiasieger von 1972 war als Ehrengast zu dem Rennen eingeladen worden.
„Das ist eine Sternstunde für den GENERALI MÜNCHEN MARATHON. Wir freuen uns riesig über die tollen neuen Streckenrekorde. Damit sind wir in eine neue Dimension vorgestoßen“, sagte Race Direktor Gernot Weigl. Zum ersten Mal nach gut 20 Jahren hatten die Veranstalter wieder ein internationales Elitefeld in München am Start. So wurden am Sonntag im Olympiastadion zwei sehr alte Streckenrekorde sehr deutlich gebrochen: Der Kenianer Michael Kite war im Jahr 2000 eine Zeit von 2:09:46 gelaufen. Als 2012 die Deutschen Meisterschaften in das Rennen integriert waren, gewann Susanne Hahn (Saarbrücken) mit 2:32:11.
Starttemperaturen von 9 Grad Celsius, die sich während des Rennens nur wenig erhöhten, ein bedeckter Himmel und praktisch kein Wind sorgten für ideale Bedingungen und beste Chancen auf Topzeiten. Bei den Männern erreichte eine zehnköpfige Spitzengruppe die Halbmarathon-Marke nach 63:41 Minuten. Kurz vorher bereits hatte der schnellste Läufer auf der Startliste den Kontakt zu dieser Gruppe verloren: Tsegaye Mekonnen (Äthiopien), der mit seiner Bestzeit von 2:04:32 den inoffiziellen Junioren-Weltrekord hält, fiel zurück und beendete den Marathon dann vorzeitig. Doch sein Ausfall hatte keine Auswirkungen auf die Qualität des Rennens, denn an der Spitze blieb eine kompakte Gruppe lange zusammen. Fünf Läufer erreichten den 35-km-Punkt nach 1:45:33 Stunden. Nachdem dann mit Bonface Kiplimo (Kenia) der letzte Tempomacher aus dem Rennen gegangen war, entwickelte sich ein Zweikampf zwischen Philimon Kipchumba und Mengistu Zelalem. Der Kenianer konnte dann kurz vor Kilometer 41 das Tempo noch einmal deutlich erhöhen und löste sich von Zelalem. „Ich hatte nicht erwartet, dass ich ein so gutes Debüt laufen würde. Aber ich hatte sehr gute trainiert und wollte alles versuchen“, sagte Philimon Kipchumba, der sich in der Zukunft zutraut, Zeiten von 2:04 Stunden zu erreichen.
Den Anschluss an die deutsche Marathon-Spitze schaffte bei seinem Debüt Sebastian Hendel. Der 26-Jährige lief die erste Hälfte in 65:40 Minuten und konnte dann auf dem zweiten Abschnitt noch zulegen. Mit 2:10:37 Stunden lief er auf Rang drei der deutschen Jahresbestenliste und sortierte sich in der Liste der schnellsten Deutschen aller Zeiten auf Platz 13 ein. „Zwischen 14 und 20 km hatte ich einen Hänger, aber dann fing ich mich wieder. Die letzten Kilometer waren natürlich ein Kampf“, sagte Sebastian Hendel, dessen Frau Kristina ihn auf dem Rad begleitet hatte. Sie gehörte bei der EM in München zum deutschen Marathon-Team, das die Europa-Cup-Wertung gewann. „Unser Traum ist, dass wir 2024 in Paris beide bei Olympia im Marathon starten“, sagte Sebastian Hendel, der sich mittelfristig zutraut, in Zeitbereiche von 2:08 Stunden vorzustoßen.
Im Rennen der Frauen liefen Agnes Keino und Mare Dibaba über weite Strecken gemeinsam an der Spitze. Nach einer Halbmarathon-Durchgangszeit von 71:46 Minuten lagen die zwei auch bei 30 km noch gemeinsam an der Spitze (1:42:01 Stunden). Rund acht Kilometer vor dem Ziel konnte sich Agnes Keino, die mit einer Bestzeit von 2:25:08 Stunden ins Rennen gegangen war, dann von der Ex-Weltmeisterin Mare Dibaba lösen. Die Äthiopierin, die mit ihrem persönlichen Rekord von 2:19:52 die schnellste Läuferin auf der Startliste war, kämpfte mit Muskelproblemen und musste ihre Konkurrentin ziehen lassen. „Mein großes Ziel war eine persönliche Bestzeit. Ich bin überglücklich, dass ich diese Zeit erreicht habe und damit sogar das Rennen gewinnen konnte“, sagte Agnes Keino.
Ergebnisse, Männer:
1. Philimon Kipchumba KEN 2:07:28
2. Mengistu Zelalem ETH 2:07:56
3. Berhane Tesfaye ERI 2:08:10
4. Sebastian Hendel GER 2:10:37
5. Edwin Kimaiyo KEN 2:11:02
6. Rodgers Keror KEN 2:12:34
7. Meshack Koech KEN 2:14:53
8. Ngonidzashe Ncube ZIM 2:15:39
Frauen:
1. Agnes Keino KEN 2:23:26
2. Mare Dibaba ETH 2:24:12
3. Souad Kambouchia MAR 2:27:35
4. Viola Yator KEN 2:28:11
5. Aberu Zennebe ETH 2:28:33
6. Cavaline Nahimana BUR 2:31:21
7. Helen Jepkurgat KEN 2:32:07
8. Lisa Fuchs GER 2:37:19
Weitere Informationen unter: www.generalimuenchenmarathon.de
Hinweis: Die angehängten Fotos, die die Sieger Philimon Kipchumba und Agnes Keino zeigen, können nur im Zusammenhang mit dieser Pressemitteilung und der folgenden Quellenangabe verwendet werden: Norbert Wilhelmi