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23. März 2023

Agnes Keino – ein kenianischer Traum geht in Erfüllung

Die junge Frau, die vom Racedirector Gernot Weigl beim letzten GENERALI MÜNCHEN MARATHON im Ziel so herzlich empfangen wird, heißt Agnes Keino. Mit ihrem Sieg beim GENERALI MÜNCHEN MARATHON ist der 35-jährigen Kenianerin der Durchbruch gelungen. Mit einer beeindruckenden Zeit von 2:23:26 Stunden konnte Agnes Keino den damaligen Streckenrekord um knapp neun Minuten verbessern. Ende Januar errang sie ihren nächsten Podiumsplatz beim Buriram Marathon in Vietnam, wo sie in einer Zeit von 2:28:05 Stunden gewann. Jetzt haben wir Agnes Keino in ihrer Heimat besucht.

Die Siegerin des GENERALI MÜNCHEN MARATHONS hat in der Läuferhochburg Iten ihr Zuhause. Dort lebt sie mit ihrem Ehemann und ihren beiden acht- und zehn-jährigen Söhnen Eugene und Kiplagat. Agnes Keino ist seit knapp zwei Jahren Teil der Trainingsgruppe des International Sport Service Berlin, die von Philipp Kopp geleitet wird. Hier kann die zweifache Mutter gemeinsam mit anderen Athletinnen und Athleten trainieren und sich auf ihr nächstes Ziel vorbereiten. 

Aber das ist nicht einfach, denn ihr Tagesablauf ist unglaublich anspruchsvoll und die Trainingsbedingungen unterscheiden sich sehr von denen der europäischen Topathleten. Agnes Keino bricht oft schon um sechs Uhr morgens zum ersten Lauf auf. Noch vor der Morgendämmerung wird sie von einem Matatu, einem Sammeltaxi, das ihr Manager Philipp Kopp organisiert hat, abgeholt. Philipp Kopp organisiert mehrmals wöchentlich Fahrten zum Bahntraining ins rund 35 Kilometer entfernte Eldoret oder zu anderen Treffpunkten, an denen gemeinsame Läufe beginnen.

Immer mehr Athletinnen und Athleten steigen zu. Das Matatu bringt sie zu einem Treffpunkt rund zehn Kilometer außerhalb von Iten, wo sich so manche Trainingsgruppe für ihre Tempoläufe versammelt, da die Strecke verhältnismäßig flach ist. Während sich der Horizont rötlich-gelb verfärbt, gibt der Trainer John Ewoi die letzten Anweisungen und dann geht es los. Die Athletinnen und Athleten trainieren auf einer wenig befahrenen Landstraße mit dem Matatu im Rücken. So werden sie während des Trainings mit Getränken versorgt. Wer sein Training beendet hat, steigt erleichtert in das Matatu und kann die müden Beine ausruhen. Doch für Agnes Keino ist das Training erst der Anfang. Zurück zu Hause angekommen, warten viele Aufgaben auf sie. Kochen, Hausarbeit und Wäsche waschen gehören ebenso zu ihrem Alltag wie das tägliche Training. In puncto Hausarbeit hat die Topathletin nun ein bisschen mehr zu tun. Der Sport bot Agnes Keino eine große, existenzielle Chance und diese hat sie genutzt. Ende Februar hat sie sich mit dem Preisgeld und der Siegerprämie vom GENERALI MÜNCHEN MARATHON den Traum vom eigenen Haus erfüllt. Das Grundstück befindet sich wenige Kilometer außerhalb von Iten. Hier hat die 35-Jährige ausreichend Platz. Stolz präsentiert sie die Pokale des GENERALI MÜNCHEN MARATHONS und des Buriram Marathons. So wird sie im neuen Heim an ihre großartigen Erfolge erinnert. Der großzügige Garten rund um das Haus bietet Platz für ihre beiden Söhne Eugene und Kiplagat, die hier nach der Schule spielen können. Und während Agnes mit einer Tasse kenianischem Tee in der Hand im Garten sitzt, strahlt sie über das ganze Gesicht. Denn sie plant, demnächst Kartoffeln, Mais, Süßkartoffeln und einige Gemüsesorten im Garten anzubauen. Um die Pflege des Gartens wird sie sich selbst kümmern. Und auf die Frage, ob ihr die Haus- und Gartenarbeit neben zwei täglichen Trainingseinheiten nicht zu viel wird, antwortet sie bloß: „I like it. It’s time to relax.“ Die Arbeit im Garten bedeutet für sie Entspannung und Freude, eine willkommene Abwechslung zum harten Training. Trotz der vielen Aufgaben, die auf sie warten, findet Agnes immer wieder Zeit, sich über ihr neues Zuhause zu freuen.

Kurz nachdem ihre beiden Söhne gegen 16 Uhr aus der Schule kommen, bricht die Topathletin zur nächsten Trainingseinheit auf. Die harten Einheiten werden morgens erledigt und abends steht nur noch ein lockerer Lauf an. Diesen macht sie meistens alleine. Nach dem Training kommt die Familie zum gemeinsamen Abendessen zusammen. Häufig sind auch Freunde zu Besuch, denn ausreichend Platz für Gäste hat Agnes Keino nun in ihrem neuen Haus mit Garten. Es ist schön, bei ihr zu Gast zu sein. Hier werden alle herzlich empfangen und jeder ist willkommen. Denn Zeit für ein nettes Gespräch und eine Tasse kenianischen Tee bleibt der Gastgeberin bei ihrem teilweise stressigen Alltag immer.  

 

 

 

 

 

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